Samstag, 9. Januar 2016

Es ist vorbei

Vorbei. Der Kampf um unsre Liebe war umsonst. Die zwei Paartherapien, der Umzug nach Frankfurt in eine gemeinsame, riesengroße, wunderschöne Wohnung, die vielen Rettungsversuche im Dünenmeer - vorbei. Dagmar ist wieder ausgezogen; vor über einem Jahr, kaum, dass wir ein Jahr zusammenwohnten. Und ich wohne wieder alleine; alleine auf 150 Quadratmetern mitten in Frankfurt - was für ein grandioses Scheitern!
Jeder von uns hat jemand neues: Dagmar ihren Stefan, ich meine Anke (Zufallstreffen im Palmengarten beim Jazz, immerhin promovierte Mikrobiologin, aber mit unerträglicher Tochter). Und obwohl wir seit fast anderthalb Jahren zusammen sind und mit Anke die Leichtigkeit wieder zurückgekehrt ist, wenn wir uns treffen: Dagmar fehlt mir sehr. So sehr waren wir miteinander verstrickt; so sehr haben wir beide gekämpft und so wenig klar waren uns unsere gegenseitigen Mechanismen - und so nahe sind wir uns gekommen...

Samstag, 26. Januar 2013

Frankfurt...

Kiel ist Geschichte - ich bin Frankfurter geworden. Einer von vielen tausend Anzugträgern, die morgens in die Angestelltensilos strömen und abends zurück: Schwarze Blutkörperchen in einem ungeheuren Blutkreislauf. Alptraumhafter Umzug um einer sterbenden Beziehung willen, in eine Stadt, die weiter weg ist vom Meer als der Mond. Und ich? Meine besten Tage sind vorbei; ich werde alt und vergeßlich und griesgrämig...
Nebenan kreischen Marcs Freunde und Freundinnen - unerträgliches Alter, das...

Immerhin: Hab die Fotografie wieder für mich entdeckt:
Frankurt01

Donnerstag, 3. April 2008

Kiel!

Endlich wieder Kiel! Endlich wieder zuhause!

Montag, 31. März 2008

Letzter Tag morgen

...in Bonn, die wichtigsten Dinge sind verpackt: Ich bin gespannt auf das Abenteuer "Eschborn"!

Freitag, 28. März 2008

Kein Ort. Nirgends

Was bei Christa Wolf für die geistige Verortung gilt, bezieht sich bei mir auch auf die physische: Auch nach Dagmars räumlicher Erweiterung lebe ich aus dem Rucksack. Was dort oder im Auto keinen Platz findet, wird auf den Boden gelegt. Kein Platz in räumlicher und kein Platz in zeitlicher Hinsicht. Ich bin Gast und bin doch keiner. Und in Kiel steht eine wundervolle große Wohnung leer, die Heimat und Kraftort hätte sein können und die mir immer mehr abhandenkommt. Wo sind meine Wurzeln? Woher beziehe ich meine Kraft? Aus Zahlen auf einem Konto?

Donnerstag, 20. März 2008

Sorgen...

...über Sorgen bei Dagmar: Geld geht zur Neige, sie fühlt sich krank; kein Gedanke daran, Freitag und Samstag wie ursprünglich geplant was Schönes zu unternehmen, dafür ellenlange Monologe über die Projekt-Interviews zu den Pflegestützpunkten - das Kriterium "geht's mir mit ihr besser als ohne sie" würde im Moment nicht zu ihren Gunsten sprechen. Und ich mag mich nicht mehr mitteilen, das ist das Schlimmste: Meine Gedanken und Gefühle bleiben unter Verschluß; keine Rede mehr vom Pflänzchen, das gegossen werden muß, nur noch Trauer, Bitterkeit, Resignation, Frust. Und das Gefühl, daß das alles wie eine Aura mich, mich! umgibt; daß ich derjenige bin, der das Gift der Lähmung in jede Beziehung bringt, alles grau und schwer und bleiern werden läßt... Das Gefühl der Einsamkeit, das mich wie einen Panzer umschließt, läßt sich wohl in jüngeren Jahren besser ertragen, wenn wenigstens die Hoffnung auf eine nächste Beziehung besteht, ja; ganz sicher haben wir unseren Lernknochen begriffen und alles, alles wird besser. Bis man dann später anerkennen muß, daß das Scheitern schon in mir selber angelegt ist.
Mir kam dieser Tage der Gedanke, daß Ingrids Lebens-Art vielleicht doch die sei, nach der ich mich heimlich sehne: Daß nicht die Dynamik im Leben dessen Qualität ausmache, sondern eher eine gewisse Gleichförmigkeit und Zurückgenommenheit, verbunden mit der Einhaltung einiger moralischer Prinzipien für den Seelenfrieden. Ja, ich glaube, der Seelenfrieden ist eine unbedingte Voraussetzung für Glück.

Dienstag, 18. März 2008

Der Umzug...

...ist vorbei und auch Dagmars Geburtstag; nach der denkwürdigen Jugendweihe in Leipzig hab ich keine traurigere Veranstaltung mehr miterlebt: "Die Kunst des Sterbens" und die Finanzierung der Renovierung der alten Wohnung als Geburtstagsgeschenk ist im Nachhinein gesehen auch völlig daneben... Aber im Moment fühle ich mich einfach unsicher, täppisch, linkisch, klein, verzagt, kindisch, und das umso mehr, je mehr ich mich in Gesellschaft befinde. "Ich wünsche mir die Flügel von gestern zurück", sehne ich mich mit Marlen Pelny, aber die Flügel von 2004 wachsen mir nicht mehr... Mir fehlt Lebensfreude und Leichtigkeit, und stattdessen hat sich die Negativität in mir breitgemacht...

Montag, 10. März 2008

Saugenstern

Auf Ingrids Karte heute der Vermerk, daß es doch eine schöne gewesen sei, unsere Zeit: Sentimentalität oder Einsicht? Mir jedenfalls gibt es noch heute manchmal einen Stich durchs Herz...
Nachrichten auch von der Steuerprüfung: Eine vergleichsweise läppische Nachzahlung als Ergebnis mehrwöchiger Bemühungen. Und abends wieder das Telefon-Ritual, bei dem es ganz außer Frage stand, den Grund meiner Nervosität der Steuerprüfung gegenüber zu nennen, verbunden mit der selbstgestellten Frage, wie angesichts all der ungesagten Dinge "wesentliche" Kommunikation möglich sein soll. Aber mir scheint die Kommunikation ohnehin abhandenzukommen: Vergleiche ich die Offenheit, mit der ich vor vier Jahren noch all meine Befindlichkeiten und Verzweigtheiten meinen "Frauen" mitteilte, mit dem, was ich in der derzeitigen Kennenlernphase von mir preisgebe; einer Phase immerhin, bei der ja die Offenheit noch am größten ist, dann stelle ich fest, daß ich im Laufe der Zeit viele meiner biographischen Ecken und Kanten geglättet habe. Und das Verschweigen verhindert wiederum das Gespräch über die für mich wesentlichen Dinge: Angst, Einsamkeit, Versagen, das Scheitern. Und es verhindert sogar die Lust darauf, sich bei einem Neuanfang neu zu definieren (oder zu inszenieren...)!

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